Bulleit Bourbon Frontier Whiskey
Hersteller: Bulleit Distilling Company
P. O. Box 136
KY 40342 Lawrenceburg
Kentucky
USA
Inverkehrbringer: Diageo Germany GmbH
Reeperbahn 1
20359 Hamburg
Deutschland
Land: USA
Region: Kentucky
Abfüller: The Bulleit Distilling Company
Whiskytyp: straight bourbon
Alkoholgehalt: 45,0 % vol
Torfgehalt: in Spuren
Inhalt: 0,700 Liter
American White Oak Barrels
Farbe: Orange-Bernstein mit fast schwarzen Reflexen.
Aroma: Bringt etwas Hitze, zeigt Rauch- und Veilchennoten. Im Körper ist der Bulleit sehr voll, ölig.
Geschmack: Der hohe Roggenanteil in der Maische zeigt sich im ersten Kontakt mit der Zunge. Nicht umsonst bringt der Roggen dem Bourbon die Würze. Die Roggennoten sind so präsent, daß man ihn für einen straight rye halten könnte. Seine gegenwärtige Heimatdistille macht wunderbar balancierte bourbons. Auch hier zeigt sich ein tolle Balance, erstaunlich, da es sich um eine Symmetrie sehr starker Einzelaromen handelt. Der Roggen bringt eine erdige Schärfe, dies auf der Basis einer weichen, seidigen Maissüße. Robust und brotartig. Rauch ist da, aber meist ganz hinten auf der Zunge und im Nachklang. Er hält lange an, die Aromen bleiben haften.
1987 glaubte Thomas E. Bulleit, Jr. die Zeit sei reif, um das legendäre Bourbon rezept seines Urgroßvaters Augustus Bulleit wiederzbeleben und gründete die Bulleit Distilling Company. Tom Bulleit war damit der erste in der Familie, der Bulleit Bourbon in der Tradition von Augustus Bulleit machte und dies seit über 150 Jahren. 10 Jahre später verkaufte er an Seagram.
Der rye Anteil für Bulleit liegt bei 30% in der mash bill, hoch für einen bourbon. Andererseits spricht das dafür, daß es sich wirklich um ein altes Rezept handelt, den zu seiner Zeit war rye mit sicherheit einer der Hauptbestandteile in den meisten bourbons. Tom Bulleits Version des Bulleit Bourbon begann sein Leben in der Buffalo Trace Distillery. Dann wurde die Marke an Seagram verkauft und die Herstellung wanderte zur Four Roses distillery. Als Seagram 2001 aufgekauft und zwischen Pernod Ricard und Diageo aufgeteil wurde, kam er zu Diageo und wird seitdem under contract bei Four Roses destilliert.
Die Four Roses Distillery, die den Bulleit zuletzt gemacht hatte, kam nach der Auflösung von Seagram zu Pernod Ricard, der Bulleit aber kommt heute von Diageo. Im Februar 2002 kaufte die japanische Kirin Brewery Company, Ltd. die Marke Four Roses, die Destillerie, die Warehouses und die Abfüllanlage. Neuer Name: Four Roses Distillery LLC.
1995 brachte Tom Bulleit zwei bourbons heraus, den "Bulleit" und den "Thoroughbred". Diese wurden bei Buffalo Trace Distillery gemacht. Der Steueranwalt aus Kentucky ist der Nachfahre einer alten Whiskeyfamilie, die ursprünglich aus Frankreich stammt. Der neue Bulleit, 1999 herausgekommen, kommt von der Four Roses Distillery und nennt sich ‘Frontier Whiskey.’ Diageo steckt heute hinter der Marke und tritt mit ihr gegen Brown-Forman’s Woodford Reserve und Jim Beam’s Knob Creek, Marktführer bei den Luxusbourbons, an. Bulleit Bourbon ist angeblich die Wiederbelebung eines 150 Jahre alten Familienrezeptes. Seine Andersartigkeit liegt in dem außergewöhnlich hohen Roggenateil in der Maische. Volle 30% der mash bill ist rye, der höchste Anteil an Roggen aller bourbons, die es zur Zeit gibt. Vor der Prohibition war das wahrscheinlich allgemeiner üblich, aber das macht den Bulleit sicher zu einem bourbon der alten Art, aber nicht zu einem frontier bourbon. Marketing. Letzteres ist vielleicht auch für die Zuckerculeur verantwortlich. Der Bulleit ist ein vatting von verschieden lange gereiften Einzelbourbons, mit 4, 6 und 8 Jahren.
